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„Maria, was soll ich denn tun – ich hab im Vorfeld alles erklärt, was meine Mitarbeiter tun sollen und nun wird es einfach nicht gemacht!? Ich ärger‘ mich so!!!“

Ähnliche Fragen wie diese bekomme ich immer wieder von meinen Klientinnen gestellt. Es ist ein Gefühl aus Wut, Enttäuschung, Ärger, Überforderung, Selbstzweifeln und Resignation, das sich zusammenbraut, wenn man sich so für eine Sache/Projekt eingesetzt und als Führungskraft sein Bestes gegeben und alles Inhaltliche vermittelt hat und dann die Aufgaben dann doch wieder nicht erledigt werden.

Man möchte ja was sagen und die Dinge ansprechen, aber gleichzeitig ist auch die Angst da: Wie wird mein Mitarbeiter reagieren? Ich will ihn nicht verärgern – ich bin ja auf ihn angewiesen. Aber so weitergehen kann es auch nicht. Ich muss etwas sagen, aber will nicht die Chefin raushängen lassen.

 

Heute verrate ich dir, warum Grenzen und Konsequenzen wichtig sind, was uns daran hindert und was du schon im Vorfeld dafür tun kannst.

Du bist empathische Führungsfrau und hast sehr viel Mitgefühl für deine Mitarbeiter? Das Herzstück dieses Mitgefühls ist Akzeptanz – wir müssen uns selbst und andere akzeptieren. Doch das ist manchman schwierig, wenn Menschen uns verletzen, ausnutzen oder auf unseren Gefühlen herumtrampeln. Wir fühlen uns schlecht und ungerecht behandelt oder benutzt, wenn andere unsere Grenzen nicht wahren. Gerade aber, wenn du beschossen hast, einen mitfühlenden Führungsstil zu praktizieren, ist es gleichzeitig notwendig Grenzen zu setzen und Menschen für ihr Verhalten auch zur Verantwortung zu ziehen. Im Alltag verwechseln wir manchmal zwei Dinge: jemandem die Schuld geben/zuweisen ist ‚einfach‘; aber ziehen wir diejenigen dann auch zur Rechenschaft? Entwickeln und setzen wir sinnvolle Konsequenzen durch? Oder sind wir dann so enttäuscht, müde, grantig und fehlt uns die Energie oder haben auch Angst davor, was passieren könnte, wenn wir Konsequenzen setzen? Wenn du nicht lernst, konsequenz zu sein, dann steckst du in einem Kreislauf von Wut – Schuldzuweisung – zu müde und zu beschäftigt sein um Konsequenzen durchzuziehen fest – und damit belasten wir uns selbst und entwickeln im Endeffekt immer weniger Mitgefühl.

„Wäre es nicht besser, wenn wir freundlicher, aber entschiedener sein könnten? Wie sähe unsere Arbeit aus, wenn wir weniger Schuld zuweisen, aber mehr Grenzen setzten?“

 

Warum Grenzen wichtig sind.

1. Sie sind effektiv! Weiß man, in welchem Rahmen man sich bewegen kann, ermöglicht einem das viel Freiraum. Du und deine Mitarbeiter haben eine klare Vorstellung davon was geht und was nicht.

2. Unterstützen deine Integrität. Du fühlst dich nur dann gut, wenn du im Einklang mit deinen inneren Werten und Überzeugungen handelst. Ziehst du nicht durch, was du ankündigst, ‚beschei*t‘ du dich nur selbst und Selbstzweifel haben freie Fahrt.

3. Fördern, dass du respektiert wirst. Etwas sagen, anordnen vielleicht sogar drohen und dann keine Konsequenzen folgen lassen fördert, dass du und deine Anliegen nicht ernst genommen werden. Wie die leere Drohung der Mutter im fahrenden Auto mit 130km/h auf der Autobahn zu ihrem quängelnden Kind auf der Rückbank: „Wenn du nicht brav bist, steigst du sofort aus!“ [leere unrealistische Drohung = keine Wirkung]

4. Ohne Grenzen verlieren Dinge an Wichtigkeit. Wenn du zu Beginn in einem Projekt betonst, wie wichtig eine bestimmte Arbeit ist, du aber keine Konsequenzen bei Nichterbringen dieser Arbeit setzt, entwertest du das Projekt. „War also eh nicht so wichtig“, bleibt dann in den Köpfen hängen.

5. Ohne Grenzen gehen wir als Schutz vor eigener Verletzung in den Gegenangriff. Wenn du noch keine Konsequenzen durchziehen kannst, kann dir Folgendes pasieren: Du fühlst dich schlecht behandelt und ausgenutzt, bist wütend, gehst in den Gegenangriff und greifst deine Gegenüber in seinem Wesen an. Das wiederrum ist viel verletzender (und sowas von ohne Mitgefühl!), als wenn du die Verhaltensweise der Person zum Thema machst.

5 Hindernisse, die uns abhalten, konsequent zu sein

1. Grenzen setzen und Menschen zur Verantwortung ziehen ist Arbeit. Bewusstes Handeln braucht Achtsamkeit, Klarheit und Tun – dieses Tun wiederrum fördern deine Selbstachtung. Damit du in diesen positiven Kreislauf von Vorhaben – Tun – Erfolgserlebnis – Zufriedenheit – Freude kommst, ist es notwendig, einmal Zeit zu investieren und dich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Das kann dir niemand abnehmen.

2. Du hast keine Vorstellung davon, wie du mitfühlend/akzeptierend und gleichzeitig konsequenzt sein kannst. Wir haben es meist nicht gelernt, konsequent und mitfühlend zu sein. Also haben wir keine Vorstellung davon, kein Muster, keinen Automatismus. Die gute Nachricht: Du kannst dir selbst dein gewünschtes Muster ‚bauen‘ in dem du mit Neugierde Dinge ausprobierst und einfach wahrnimmst, was dann passiert, wie es sich anfühlt und dir dabei geht.

3. Du hast keine klare Strategie wie du Menschen zur Verantwortung ziehen kannst. Du weißt nicht, WIE du es anstellen sollst.

4. Mitgefühl und Grenzen setzen erzeugt ein Gefühl des Unbehagens, das du nur schwer aushalten kannst. Wir wollen uns gerne wohlfühlen in unserer Komfortzone. Mitgefühl und Grenzen/Konsequenzen setzen ist für viele etwas Neues. Dieses Neue scheint noch dazu im völligen Widerspruch zueinander. Die Vorstellung, dass Widersprüchlichkeiten gleichzeitig existieren (können), erzeugt ein etwas mulmiges Gefühl.

5. Du lässt dich von Ängsten blockieren. Du willst doch eigentlich dazugehören und eine nette Chefin sein oder du hast Angst vor den ungewissen Reaktionen, die deine Konsequenzen zweifelsohne haben werden; Du bist dir gar nicht sicher, ob du ‚klare Ansagen‘ machen willst, weißt aber du musst aber fühlst dich nicht wohl dabei. Letztendlich bist du dir gar nicht mehr sicher, was du eigentlich willst und ob du in deinem Job richtig bist. Voilá: Selbstzweifel-Spirale par excellence…..

    

In 7 Schritten Grenzen setzen, konsequent sein und gleichzeitig Mitgefühl praktizieren

Dabei ist es ganz einfach, schon im VORFELD vieles richtig zu machen bzw. ein förderliches Umfeld zu kreieren, dass ZUSAMMENARBEIT im Team mit FREUDE passieren kann.

DEINE CHECKLISTE FÜR GELINGENDE ZUSAMMENARBEIT“

1. Ziele und Aufgaben definieren und verteilen (Zuständigkeiten klären)

2. Zeithorizont/Deadline bekanntgeben

3. Einbettung der Detailaufgaben in großes Ganzes und Wichtigkeit vermitteln (Auswirkungen auf die Zusammenarbeit/das Projekt, die ein Nicht-Erbringen haben würde)

4. eigene Erwartungen an Team klar kommunizieren

5. rückversichern, dass alles verstanden wurde und aussprechen, dass man bei Fragen gerne zur Verfügung steht

Wenn dir Arbeiten nicht erbracht werden:

6. persönliche Konsequenzen erläutern, die es haben würde, wenn die Arbeit nicht bis zu Datum xy nachgereicht wird

7. Konsequenzen bei Nichtbefolgung durchsetzen und der Person gleichzeitig die Würde lassen (Person nicht beschämen)

Fazit: Du hilfst dir und anderen, wenn du klar bist, kommunizierst und handelst. So kannst du echtes Verständnis und Verbundenheit zwischen dir und deinem Team herstellen.

Alles Liebe
Maria

PS: Grenzen und Konsequenzen setzen gehören zu einer Familie, sind aber keine Synonyme. Konsequenzen sind notwendig, um deine Grenzen klar zu vermitteln und klar definierte Grenzen wiederrum helfen dir, dass weniger Konsequenzen notwendig werden. [Mein Buchtipp: „Die Gaben der Unvollkommenheit“ von Brené Brown]

PPS: Wenn du jetzt merkst, dass du Schwierigkeiten hast, konsequent zu sein und dass es dir Sorgen bereitet, wenn du ‚Mitarbeiter zur Verantwortung ziehen musst‘, buche dir JETZT einen der wenigen Termine für ein persönliches Klarheitsges-Coaching mit mir: Klicke hier

Wir schauen uns gemeinsam an wo du stehst und was genau dir Schwierigkeiten bereitet und was deine nächsten Schritte sein könnten, damit du da raus kommst und dich als junge Führungskraft behaupten UND gleichzeitig du selbst bleiben kannst.

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