- Du fühlst dich gut, bist motiviert, kennst dich in deinem Fachgebiet super aus und hast vielleicht auch schon was zum Thema Betriebswirtschaftslehre, Management und Social Skills gehört oder gelernt?
- Du brennst darauf, endlich deine Fähigkeiten und dein Wissen beweisen zu können und startest voller Optimismus und Tatendrang in jeden neuen Tag?
- Gut so! Mir ging es genauso.
Bis…. tja, die ersten Widerstände im Team aufkamen…
Ich war ja damals direkt von der Kollegin zur Vorgesetzten aufgestiegen und musste bald schweren Herzens bemerken, dass ich nicht mehr zu Geburtstagsfeiern eingeladen wurde, keine Urlaubsgeschichten mehr zu hören bekam und einfach nicht mehr so wie früher Teil des Teams war. Ich bekam Kritik zu hören und einige fachliche Entscheidungen führten zu Konflikten. Meine Angst vor Fehlentscheidungen und Konsequenzen führte zu unermüdlichem Perfektionismus.
Ich dachte mir:
Das ist halt so, dass man mehr arbeitet als früher, die Last der Entscheidung zu tragen hat und einfach überfordert ist und sich auch in der „Freizeit“ Gedanken um die Arbeit macht. Ich war unglücklich, zweifelte an meinen Fähigkeiten und fragte mich, ob ich überhaupt noch was auf die Reihe kriegen würde. Ich war der Meinung:
An der Spitze ist es halt einsam.
Wenn du nicht in die gleichen Stolperfallen, wie 90% aller jungen Chefinnen, tapsen möchtest, habe ich dir die fünf wichtigsten Dinge, die ich heute als junge Chefin anders machen würde, zusammengetragen:
1. Den Übergang bewusst und transparent gestalten = Das Onboarding.
2. Mitarbeitermotivation und Selbstmotivation
3. Entscheidungen treffen
Ach Herr je, besser dieser Lieferant oder der andere? Hier sind die Konditionen besser, dort der Support. Wer soll dieses Jahr über Weihnachten die Feiertage arbeiten? Sollen wie letztes Jahr jene mit kleinen Kindern frei bekommen oder wäre das nicht den anderen gegenüber unfair? Wir haben uns zu einem Arbeitsstil committed, jetzt kommt der Dienstnehmer schon wieder zu spät, ich muss jetzt was sagen – bin aber gleichzeitig auf die Fachexpertise angewiesen und will ihn nicht verärgern. Solche oder so ähnliche Situationen sind dir vielleicht bekannt. Ich habe Pro- und Contra-Listen geführt, Stunden um Stunden Fakten zusammengetragen, entscheiden, meine Entscheidung wieder über Bord geworfen und mich umentschieden. Der reinste Horror!!! Heute weiß ich, ich hätte viel früher lernen sollen, wie ich Entscheidungen treffe, die sich 100% stimmig anfühlen.
4. Zeitmanagement
5. Missstimmung im Team
6. Veränderungen gestalten
Es gab Meetings und Beschlüsse – ich wusste schon, dass Protokolle sehr wichtig waren und fiel trotzdem aus allen Wolken, wenn Dinge, die „eigentlich“ beschlossen und erklärt waren, nicht umgesetzt wurden. Wenn neue Abläufe oder Prozesse nicht eingehalten wurde und die Energie in einem Projekt weiter und weitere abflaute. Damals wusste ich noch nichts davon, wie sich eine Führungskraft richtig bei Veränderungen verhält und ihre MitarbeiterInnen optimal vorbereiten und unterstützen kann. Heute ist mir sonnenklar, dass Veränderung zuallererst eine Bedrohung für die meisten darstellt und transparente Kommunikation das Um und Auf für ein gelingendes Projektmanagement sind.
7. Mein Weltbild – Meine Rolle
Wenn ich all das schon früher gewusst hätte, ich hätte mir so viel Kummer, Tränen und Selbstzweifel erspart! Aus dem Tal der Selbstzweifel rauszukommen ist echt harte Arbeit.
Ich möchte dich einladen:
Wie geht es dir in den beschriebenen Situationen?
Findest du dich wieder?
Siehst du das anders?
0 Kommentare