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Kennst du die Situation:

  • Du fühlst dich gut, bist motiviert, kennst dich in deinem Fachgebiet super aus und hast vielleicht auch schon was zum Thema Betriebswirtschaftslehre, Management und Social Skills gehört oder gelernt?
  • Du brennst darauf, endlich deine Fähigkeiten und dein Wissen beweisen zu können und startest voller Optimismus und Tatendrang in jeden neuen Tag?
  • Gut so! Mir ging es genauso.

Bis…. tja, die ersten Widerstände im Team aufkamen…

 

Ich war ja damals direkt von der Kollegin zur Vorgesetzten aufgestiegen und musste bald schweren Herzens bemerken, dass ich nicht mehr zu Geburtstagsfeiern eingeladen wurde, keine Urlaubsgeschichten mehr zu hören bekam und einfach nicht mehr so wie früher Teil des Teams war. Ich bekam Kritik zu hören und einige fachliche Entscheidungen führten zu Konflikten. Meine Angst vor Fehlentscheidungen und Konsequenzen führte zu unermüdlichem Perfektionismus.

Ich dachte mir:

Das ist halt so, dass man mehr arbeitet als früher, die Last der Entscheidung zu tragen hat und einfach überfordert ist und sich auch in der „Freizeit“ Gedanken um die Arbeit macht. Ich war unglücklich, zweifelte an meinen Fähigkeiten und fragte mich, ob ich überhaupt noch was auf die Reihe kriegen würde. Ich war der Meinung:

An der Spitze ist es halt einsam.

Diese Überzeugung begleitete mich jahrelang. Bei allen Vorfällen suchte ich zuallererst den Fehler bei mir, was zu Unsicherheit und Selbstzweifeln führte. Ich will dir nicht die ganze Geschichte hier erzählen. Es brauchte dreieinhalb Jahre, bis ich begann zu verstehen, was passiert war. Es brauchte so lange Zeit, mich wieder mit mir selbst zu versöhnen, mich wieder selbst zu schätzen und zu lieben. MitarbeiterInnen schließen nicht nur einen formellen Arbeitsvertrag mit dem Unternehmen – auch einen psychologischen, d.h. zu den bei ihrem Einstieg herrschenden Bedingungen. Wenn sich diese ändern, z.B. durch eine neue Vorgesetzte, hat sich mitunter auch dieser psychologische Vertrag geändert. Wenn das nicht mehr passt, muss es auch eine Möglichkeit sein, die Zusammenarbeit zu beenden.

Wenn du nicht in die gleichen Stolperfallen, wie 90% aller jungen Chefinnen, tapsen möchtest, habe ich dir die fünf wichtigsten Dinge, die ich heute als junge Chefin anders machen würde, zusammengetragen:

1. Den Übergang bewusst und transparent gestalten = Das Onboarding.

Die Sache schien sonnenklar: Ich kannte meine KollegInnen und sie kannten mich. Wir konnten zusammenarbeiten also stand dem weiteren fachlichen Tun nichts im Wege. Mitnichten! Gerade das transparente Kommunizieren der neuen Funktion, Aufgaben und Verantwortungsbereiche sind essentiell wichtig. Das Kommunizieren, was dir als Chefin wichtig ist; was der Unterschied zu früher ist und wie du dir die Zusammenarbeit vorstellst. Achtung: Versprich hier nicht zu viel! Kündige eine „open-doors-policy“ (offene Bürotür) nur an, wenn du dir sicher bist, das zu 100% einhalten zu können.

2. Mitarbeitermotivation und Selbstmotivation

das klingt komisch, wenn du das das erste Mal hörst. Wir alle wissen doch, dass der Chef auch motivieren muss, richtig? Ich sage dir, das ist nur die halbe Wahrheit. Menschen tun niemals etwas, wozu sie gezwungen oder überredet werden. Sie tun etwas, wenn sie den Sinn dahinter verstehen und davon überzeugt sind. Somit kannst du auch nur bedingt motivieren. Wenn ein Mitarbeiter beschließt, dass dieser Job nur sein Brotjob ist um seine Familie zu ernähren, sein Herzblut aber an seinen Hobbies hängt, wirst du ihn niemals dazu motivieren können, denn gleichen Vollbluteinsatz zu geben und z.B. freiwillig Überstunden zu machen, weil eben dies oder jenes noch ganz dringend erledigt gehört. Das ist zu akzeptieren. Wichtiger aber noch als motivieren ist es, Demotivation zu vermeiden; man spricht hier von den sogenannten Hygienefaktoren.

 

3. Entscheidungen treffen

 

Ach Herr je, besser dieser Lieferant oder der andere? Hier sind die Konditionen besser, dort der Support. Wer soll dieses Jahr über Weihnachten die Feiertage arbeiten? Sollen wie letztes Jahr jene mit kleinen Kindern frei bekommen oder wäre das nicht den anderen gegenüber unfair? Wir haben uns zu einem Arbeitsstil committed, jetzt kommt der Dienstnehmer schon wieder zu spät, ich muss jetzt was sagen – bin aber gleichzeitig auf die Fachexpertise angewiesen und will ihn nicht verärgern. Solche oder so ähnliche Situationen sind dir vielleicht bekannt. Ich habe Pro- und Contra-Listen geführt, Stunden um Stunden Fakten zusammengetragen, entscheiden, meine Entscheidung wieder über Bord geworfen und mich umentschieden. Der reinste Horror!!! Heute weiß ich, ich hätte viel früher lernen sollen, wie ich Entscheidungen treffe, die sich 100% stimmig anfühlen.

4. Zeitmanagement

Ich war immer eine gute Schülerin und Lernen oder Arbeit haben mir immer Freude bereitet. Ich bin auch Einzelkind und somit gewohnt, mir Dinge selbst einzuteilen. Denkste! Ganz kurz mache ich hier noch fertig; ach damit ich ihr diese Aufgabe übergeben könnte, müsste ich doch einiges noch erklären – da bin ich selbst schneller; aber sicher gerne arbeite ich die Präsentation aus. Hier haben wir schon mal drei Dinge, die dazu beitragen, dass du eine 40-Stunden-Plus-Woche anhäufst: Perfektionismus, nicht delegieren können, nicht nein sagen können – diese Fähigkeiten sind wesentlich, wenn du als junge Chefin nicht ausbrennen möchtest.

5. Missstimmung im Team

Oh, wie habe ich mich gefürchtet vor diesen Situationen. Wenn Mitarbeiter zu mir kamen und sich über andere bei mir beschwert und von mir Konsequenzen gefordert haben; wenn „dicke Luft“ herrschte aber niemand geredet hat; wenn ich wusste, ich muss jetzt eine unpopuläre Maßnahme durchsetzen und mit Gegenwind rechnen musste. Ich habe schon Tage davor schlecht geschlafen, habe alle Ratgeber verschlungen und mir die Situation „vorgestellt“ und „von Universum gewünscht“ – nur leider hat das oftmals nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Heute weiß ich, dass Kritik, Konflikte und Widerstände-Managen eine wichtige Aufgabe von Führungskräften sind, dass das alles normale Phänomene im sozialen Miteinander sind, sich niemand davor zu fürchten braucht und wie frau professionell damit umgehen lernt.

 

6. Veränderungen gestalten

 

Es gab Meetings und Beschlüsse – ich wusste schon, dass Protokolle sehr wichtig waren und fiel trotzdem aus allen Wolken, wenn Dinge, die „eigentlich“ beschlossen und erklärt waren, nicht umgesetzt wurden. Wenn neue Abläufe oder Prozesse nicht eingehalten wurde und die Energie in einem Projekt weiter und weitere abflaute. Damals wusste ich noch nichts davon, wie sich eine Führungskraft richtig bei Veränderungen verhält und ihre MitarbeiterInnen optimal vorbereiten und unterstützen kann. Heute ist mir sonnenklar, dass Veränderung zuallererst eine Bedrohung für die meisten darstellt und transparente Kommunikation das Um und Auf für ein gelingendes Projektmanagement sind.

 

 

7. Mein Weltbild – Meine Rolle

Ich bezeichnete mich immer als rücksichtvollen Menschen, der bin ich auch noch J Immer schon war es mir ein Anliegen, wenn z.B. in der Schule jemand ausgeschlossen wurde, den wieder „hereinzuholen“ und für Ausgleich und Fairness zu sorgen. Das war mein Weltbild. Und ich war der Überzeugung, dass auch die anderen die Welt so sähen, wie ich. Weit gefehlt! Es war ein schönes Stück Arbeit, meine Programme und Muster zu erkennen, mich ihnen zu stellen und sie für mich stärkend zu nutzen – aber ich sage dir, es hat sich gelohnt <3 Ich habe gelernt, was meine Aufgaben sind – und was nicht; wofür ich verantwortlich bin – und wofür nicht; was ich mir zumuten kann – und was nicht. Wozu ich stehen kann, was meine Werte sind – und was nicht.

 

Wenn ich all das schon früher gewusst hätte, ich hätte mir so viel Kummer, Tränen und Selbstzweifel erspart! Aus dem Tal der Selbstzweifel rauszukommen ist echt harte Arbeit.

 

 

 

Ich möchte dich einladen:

Wie geht es dir in den beschriebenen Situationen?

Findest du dich wieder?

Siehst du das anders? 

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Über Maria:

Mag. (FH) Maria Hardinger, MSc ist Gesundheitsmanagerin, Akad. Coach und Organisationsentwicklerin.

Nachdem sie die Ausrichtung, Fröhlichkeit & Balance in ihrem Leben gefunden hat, unterstützt sie heute andere junge Frauen im ersten Führungsjob um den Einstieg in die Führungsposition erfolgreich zu meistern ohne dabei auszubrennen.

In den Bereichen Management & Leadership Know How, Gesundheit & Entspannung gibt sie ihr Wissen weiter um den Frauen ihr Lächeln zurückzugeben 🙂